Pflegekind, die Dritte
Wer Missstände anprangert, muss auch mitteilen, wenn etwas gut läuft.
Der Gerichtstermin verlief positiv, auch wenn ich gestehen muss, dass ich mich als Normalsterblicher unwohl gefühlt habe (Gerichtssaal, Richterin und Anwältin in Robe - das ist nicht meine Welt, ich bin so etwas nicht gewohnt; muss ich nicht allzu häufig haben).
Der Jugendamtmitarbeiter erwies sich als sehr schlechter Verlierer und benahm sich auf eine Art und Weise, die man nur als Verhalten von jemandem bezeichnen kann, der morgens am Bahnhof mit einer Pulle Bier seine Kumpels trifft. (An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Mitarbeitern von Behörden entschuldigen, die sich ordentlich verhalten - ich denke, solche Kollegen mögt ihr auch nicht). Unsere Anwältin musste mit einem Antrag auf Ordnungsstrafe drohen.
Ergebnis: Wir sind nun Pflegeeltern in Vollzeitpflege, wir haben eine neue Sachbearbeiterin (die unser Anliegen als normal empfindet und uns keine Geldgier unterstellt), wir haben binnen kürzester Zeit sämtliche Vollmachten und Bescheinigungen erhalten die uns in die Lage versetzen, rechtlich für das Kind einzutreten. Und last but not least: Der Bescheid über das Pflegegeld war innerhalb einer Woche da, das Geld (inkl. Nachzahlung) ist bereits überwiesen.
Uff!
Ich freue mich, sagen zu können, dass es nun ein Kind weniger gibt, das am Existenzminimum leben muss, sondern dem nun endlich alle Möglichkeiten offen stehen.